Logo APAT
TÜV-Zertifiziert:
0800-8 30 31 30
Kostenfreie Beratung: Montag – Freitag 8:00–18:00

Spondylitis

Was ist eine Spondylitis?

Spondylitis ist eine Entzündung der Wirbelsäule, die durch Bakterien oder seltener Pilze verursacht wird und in der Regel an den Wirbeln beginnt. Wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann sie auch auf die Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben) übergreifen, dafür wird der Begriff Spondylodiszitis verwendet.

Was sind die Ursachen?

Die Bakterien oder Pilze gelangen auf verschiedenen Wegen zur Wirbelsäule

  • über den Blutweg aus einem anderen Infektionsherd, zum Beispiel einer Zahninfektion, einer Lungeninfektion (Tuberkulose)
  • über das Lymphsystem
  • durch eine Verletzung der Wirbelsäule
  • durch einen ärztlichen Eingriff, zum Beispiel eine Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit (Punktion).

Welche Formen gibt es?

Wenn Tuberkulose-Bakterien eine Spondylitis hervorgerufen, wird sie als Spondylitis tuberculosis bezeichnet. Sind Brucella-Bakterien die Erreger, handelt es sich um eine Spondylitis brucellosa.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome bei einer Spondylitis sind:

  • Rückenschmerzen, die bei Spondylitis im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule in Arme und Beine ausstrahlen können
  • Empfindungsstörungen und Bewegungseinschränkungen
  • Fieber und Schüttelfrost
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen

Wie erfolgt die Diagnose?

Bei Verdacht auf Spondylitis führt der Arzt in der Regel folgende Untersuchungen durch:

  • körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchungen zur Bestimmung von Entzündungsparametern und zur Identifizierung der auslösenden Bakterien
  • Röntgen
  • Magnetresonanztomografie (MRT) mit Kontrastmittel
  • Computertomografie (CT)
  • Positronen-Emissions-Tomographie). (PET)

Im Rahmen der Diagnostik schließt der Arzt andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie die Spondylitis verursachen, aus. Dazu zählen beispielsweise Tumoren oder Brüche im Bereich der Wirbelsäule.

Blutuntersuchungen und MRT dienen nicht nur der Feststellung der Spondylitis. Sie werden auch während und nach der Behandlung zur Verlaufskontrolle eingesetzt.

Wie wird eine Spondylitis behandelt?

Die Behandlung einer Spondylitis besteht aus drei Bereichen:

1. Ruhigstellung und Schmerzlinderung

Die Patienten erhalten Schmerzmittel, die betroffenen Wirbelsäulenabschnitte werden ruhiggestellt (z. B mittels Korsett, Orthese ).

2. Operation

In besonderen Fällen ist ein operativer Eingriff nötig, zum Beispiel zur Entfernung größerer Eiter-Ansammlungen. Wenn bei dieser Operation Teile des Wirbelkörpers entfernt werden muss, werden die Lücken mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Ist ein größerer Teil eines Wirbelkörpers betroffen, muss dieser komplett entfernt und durch einen Platzhalter ersetzt werden

3. Antibiotikatherapie

Die Gabe von Antibiotika beginnt direkt nach der Diagnose und wird auch während und nach einer Operation weitergeführt, insgesamt häufig über mehr als 12 Wochen. Wenn die auslösenden Erreger nicht festgestellt werden können, wird ein Antibiotikum, das gegen viele verschiedene Erregerarten wirksam ist (Breitband-Antibiotikum) eingesetzt, zum Beispiel Ciprofloxacin, Ceftriaxon oder Cefazolin. Diese Antibiotika werden meistens als Infusion verabreicht.

Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.

Die Spondylitis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Prognose ist gut, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Nach erfolgreicher Therapie bleiben häufig noch Einschränkungen in der Beweglichkeit oder Gefühlsstörungen zurück.

Häufige Fragen und Antworten

Fragen - Antworten

Was ist die Ursache von Spondylitis?

Die Ursache der Spondylitis sind Keime, meistens Bakterien, die die Wirbelkörper über das Blut- oder Lymphsystem, durch eine Verletzung der Wirbelsäule oder bei einem Eingriff an der Wirbelsäule erreichen können.

Wie sind die Symptome bei Spondylitis?

Bei einer Spondylitis treten vor allem Rückenschmerzen auf, die je nach betroffenem Wirbelsäulenabschnitt auch in die Arme und Beine ausstrahlen können. Außerdem klagen Betroffene häufig über ein starkes Krankheitsgefühl, Gliederschmerzen, Müdigkeit, Fieber und Schüttelfrost.

Welche Therapie wird bei Spondylitis eingesetzt?

Die Spondylitis wird mit Antibiotika behandelt, die die Keime vernichten. Zusätzlich kann eine Operation notwendig sein, um Eiterherde oder zerstörtes Knochenmaterial zu entfernen.

Wie verläuft die Diagnostik bei Spondylitis?

Die Diagnostik bei Spondylitis umfasst körperliche Untersuchungen, Blutuntersuchungen auf Entzündungswerte und die auslösenden Bakterien sowie bildgebende Verfahren wie MRT und Röntgen.

Wozu dient das MRT bei Spondylitis?

Die MRT ist eine Untersuchungsmethode, bei der die Wirbelsäule bildlich dargestellt werden kann. Der Arzt erkennt dadurch Veränderungen an den Wirbeln wie zum Beispiel Schäden durch Entzündungen.

Was ist eine Spondylitis ankylosans?

Dies ist eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule, die nicht durch Bakterien verursacht wird. Ursache ist eine Reaktion des Immunsystems gegen eigene Gewebe, zum Beispiel die Wirbelsäule oder benachbarte Gelenke. Eine Spondylitis ankylosans wird mit Medikamenten behandelt, die Entzündungen bekämpfen.

Ist Spondylitis Rheuma?

Eine Spondylitis-Art mit der Bezeichnung Spondylitis ankylosans oder auch ankylosierende Spondylitis gehört zu den entzündlichen rheumatischen Erkrankungen.

Was bedeuten die Blutwerte bei Spondylitis?

Die Bestimmung der Blutwerte bei Spondylitis haben zwei Ziele: die Bestimmung der auslösenden Bakterien und den Nachweis von erhöhten Entzündungswerten.