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Osteomyelitis

Was ist eine Osteomyelitis?

Osteomyelitis ist eine Entzündung des Knochens und des Knochenmarks. Sie wird meistens durch Bakterien hervorgerufen, die über eine offene Wunde, einen Knochenbruch oder Infektionen in einem anderen Körpergewebe in den Knochen gelangt sind.

Was sind die Ursachen?

Eine Osteomyelitis wird am häufigsten durch Bakterien verursacht. Auch Pilze oder Viren kommen als Erreger infrage. Sie gelangen durch eine offene Wunde, einen Knochenbruch oder eine Knochenverletzung (z. B. Durchbohrung eines Fremdkörpers) oder auf dem Blutweg durch Infektionen eines anderen Gewebes zunächst zum Knochen. Wenn die Infektion dort stoppt, handelt es sich um eine Ostitis oder Periostitis. Meistens schreitet die Infektion jedoch weiter fort und befällt auch das Mark im Inneren des Knochens.

  • Wenn die Erreger von außen bis zum Knochenmark vordringen, kann der Grund dafür sein, dass Bakterien (z. B. Staphylokokken) bei einer Verletzung oder während einer Operation in Kontakt mit der Knochenhaut gekommen sind. Dabei kann die Osteomyelitis auch verzögert, das heißt später als sechs Monate nach der Verletzung oder OP, auftreten.
  • Erreger, die den Knochen auf dem Blutweg erreichen, können beispielsweise auch aus einer weit entfernteren Gewebe (z. B. entzündeten Rachenmandeln) stammen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kommen neben Bakterien auch Pilze (z. B. Aspergillus) als Erreger infrage.
  • Auch von einem künstlichen Gelenk, einem Implantat oder einem Druckgeschwür (Dekubitus) ausgehend kann sich eine Osteomyelitis entwickeln.

Welche Formen gibt es?

Eine Osteomyelitis kann akut, subakut oder chronisch verlaufen.

  • Bei der akuten Form beginnen die Symptome plötzlich und heftig.
  • Bei der subakuten Osteomyelitis sind die Symptome weniger stark ausgeprägt als bei der akuten Form.
  • Bei der chronischen Osteomyelitis dauern die Beschwerden länger als sechs Wochen. Ein Grund kann sein, dass es nicht gelingt, die Erreger zu vernichten.

Welche Symptome treten auf?

Die Symptome unterscheiden sich bei der akuten/subakuten und der chronischen Form der Osteomyelitis.

Typische Symptome der akuten Osteomyelitis sind:

  • Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung, Überwärmung) an den betroffenen Stellen
  • Schmerzen und eingeschränkte Funktion des betroffenen Körperteils
  • spezifische Symptome (z. B. gelockerter Zahn bei Osteomyelitis des Kiefers)
  • Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl
  • Gewichtsverlust

Bei der chronischen Osteomyelitis sind die Allgemeinsymptome geringer ausgeprägt als bei der akuten Form. Folgende Beschwerden können auftreten:

  • dumpfe, häufig wiederkehrende Schmerzen im Weichteilgewebe
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • Verdickungen an benachbarten Knochen
  • Regelmäßige Bildung von Fisteln, die vom Knochen bis zu Haut reichen und nach außen Eiter absondern. Äußerlich sind eitrige, schlecht heilende Wunden in der Nähe des entzündeten Knochens zu finden.

Wie erfolgt die Diagnose?

Für die Diagnose beurteilt der Arzt die sicht- und tastbaren Veränderungen wie Rötungen, Schwellungen und Funktionseinschränkungen. Außerdem befragt er den Patienten nach den Umständen der Verletzung.

Im Labor wird das Blut auf Entzündungswerte und Erreger untersucht. Gegebenenfalls ist dafür auch ein Abstrich oder die Entnahme von Gewebematerial (Biopsie) notwendig.

Durch bildgebende Untersuchungsmethoden kann die Diagnose unterstützt werden. Dazu zählen:

  • Ultraschall
  • Röntgen
  • Computertomografie (CT)
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Knochenszintigrafie (Injektion eines radioaktiven Stoffes in die Vene und Messung der vom Knochen abgegebenen Strahlung).

Insbesondere müssen bei der Diagnostik der Osteomyelitis andere Erkrankungen wie zum Beispiel ein Knochentumor ausgeschlossen werden.

Wie wird eine Osteomyelitis behandelt?

Die Osteomyelitis ist eine schwerwiegende Erkrankung, deren Behandlung langwierig sein kann. Meistens werden verschiedene Therapien kombiniert:

  1. Behandlung mit Antibiotika
  2. chirurgische Methoden
  3. unterstützende Behandlungen

1. Behandlung mit Antibiotika

Je nach Ansprechen des Patienten kann die Behandlung mit Antibiotika bei Osteomyelitis kann sehr langwierig sein und mehrere Wochen oder Monate dauern. Meistens werden die Wirkstoffe als Infusion verabreicht.

Folgende Wirkstoffe können bei Osteomyelitis zum Einsatz kommen:

  • Flucloxacillin
  • Vancomycin
  • Ceftazidim
  • Cefepim
  • Ampicillin/Sulbactam
  • Piperacillin/Tazobactam

2. Chirurgische Methoden

Durch chirurgische Methoden werden befallene Knochen- und Gewebeteile entfernt, Fisteln ausgeschnitten und der Eiter aus Abszessen entleert. Wenn größere Knochenbereiche entfernt wurden, können sie unter Umständen durch gesunde Knochensubstanz ersetzt werden.

3. Unterstützende Behandlungen

Der Infektionsherd kann über eine Drainage gespült werden. Unterstützend können Schiene oder Gipsverbande zum Einsatz kommen, die den betroffenen Körperteil für einige Zeit ruhigstellen.

Bei rechtzeitiger Behandlung heilt eine Osteomyelitis meistens folgenlos aus. Wenn die Behandlung einer Osteomyelitis in Armen oder Beinen nicht erfolgreich war, droht im schlimmsten Fall eine Amputation.

Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.

Häufige Fragen und Antworten

Fragen - Antworten

Was sind die Symptome bei Osteomyelitis?

Bei der akuten Osteomyelitis treten neben Fieber und Krankheitsgefühl vor allem Rötung, Schwellung, Überwärmung und Schmerzen auf. Typisch für eine chronische Osteomyelitis sind Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und eitrige Wunden in der Nähe der betroffenen Knochen.

Muss bei einer Osteomyelitis eine Amputation erfolgen?

Ja, wenn die Behandlung einer Osteomyelitis an Arm- oder Beinknochen nicht erfolgreich war, droht im schlimmsten Fall eine Amputation.

Was ist eine Osteomyelitis des Kiefers?

Diese Entzündung kann den Kieferknochen im Ober- oder Unterkiefer betreffen. Die Ursache sind meistens Bakterien aus dem Mundraum, die bei einer Zahninfektion oder im Rahmen eines zahnärztlichen Eingriffs bis zum Kieferkochen gelangt sind.

Kann eine Osteomyelitis am Fuß auftreten?

Eine Osteomyelitis kann prinzipiell jeden Knochen betreffen, auch am Fuß.

Was ist die Ursache der Osteomyelitis?

Eine Osteomyelitis wird am häufigsten durch Bakterien, seltener durch Pilze oder Viren verursacht. Die Erreger erreichen den Knochen über eine offene Wunde, einen Bruch auf dem Blutweg aus einem anderen Infektionsherd im Körper.

Was sind die Spätfolgen bei Osteomyelitis?

Wenn eine Osteomyelitis nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann sie in eine chronische Form übergehen. Häufig wiederkehrende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können die Folge sein.

Wie ist die Therapie bei Osteomyelitis?

Wenn Bakterien die Verursacher sind, werden Antibiotika als Infusion über mehrere Wochen oder Monate verabreicht. Durch eine chirurgische Behandlung wird zerstörtes Knochengewebe entfernt und wenn nötig neuer Knochen aufgebaut. Unterstützend werden Schienen verwendet und Wundspülungen durchgeführt.