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Lyme-Karditis

Was ist eine Lyme-Karditis?

Bei einer Lyme-Karditis ist das Herz durch die Krankheit Lyme-Borreliose in Mitleidenschaft gezogen. Diese kann durch einen Zeckenstich übertragen werden. Von Lyme-Karditis Betroffene klagen beispielsweise über Herzrasen, Luftnot oder Schmerzen im Brustkorb. Bei einer Lyme-Karditis können auch schwere Komplikationen wie Herzversagen oder Herzinfarkt auftreten und zum Tod führen.

Was sind die Ursachen?

Ursache der Lyme-Karditis ist eine Infektion durch Bakterien aus der Gruppe der Borrelien, die in unseren Breiten hauptsächlich durch Zeckenstiche übertragen werden. In den meisten Fällen führt eine Borrelien-Infektion (Borreliose) zu Beschwerden auf der Haut, in den Gelenken oder im Nervensystem. Eine Herz-Beteiligung tritt nur bei etwa vier bis zehn Prozent der Fälle auf. Die Abwehrreaktionen des menschlichen Immunsystems führen dabei zu Entzündungsprozessen, die im Herzen vor allem im Bereich des Herzmuskelgewebes und des Herzbeutels ablaufen.

Welche Formen gibt es?

Es gibt akute und chronische Formen der Lyme-Karditis, wobei die akute Form am häufigsten auftritt.

Folgende Merkmale sind für die akute Lyme-Karditis typisch:

  • Sie kann verzögert, das heißt bis zu drei Monate nach Erscheinen des typischen ringförmigen Hautausschlages bei einer Borrelien-Infektion (Erythema migrans, „Wanderröte) auftreten.
  • Als Folge von Entzündungen, vor allem im Herzbeutel, kommt es zu Herzrhythmusstörungen.
  • Bei den meisten Patienten bilden sich die Herz-Symptome innerhalb von sechs Wochen zurück.

Diese Merkmale sind für die chronische Lyme-Karditis typisch:

  • Sie tritt sehr selten auf.
  • Der Herzmuskel ist geschwächt, sodass das Herz nicht mehr seine optimale Leistung erbringen kann.
  • Die auslösenden Bakterien (Borrelien) können im Blut des Patienten meistens nicht mehr nachgewiesen werden.

Welche Symptome treten auf?

Nicht selten verläuft eine Lyme-Karditis ohne Symptome oder die Beschwerden treten verzögert auf – zum Beispiel erst drei Wochen, nachdem sich der ringförmige Hautausschlag gezeigt hat.

Zu den typischen Symptomen einer Lyme-Karditis zählen:

  • Luftnot bei Anstrengung
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Zu schneller oder zu langsamer Herzschlag
  • Herzrhythmusstörungen, „Herzstolpern“
  • Schwindel oder kurze Bewusstlosigkeit (Ohnmacht)

Zusätzlich berichten Betroffene manchmal über Müdigkeit oder Fieber sowie über Beschwerden in anderen Körperteilen, die für eine Borreliose typisch sind, wie beispielsweise Gelenkschmerzen.

Wie erfolgt die Diagnose?

Bei der Diagnose der Lyme-Karditis klärt der Arzt folgende Fragen:

  1. Wurde der Patient von einer Zecke (Gemeiner Holzbock) gestochen und hat sich etwa drei bis vier Tage danach eine typischer ringförmiger Hautausschlag (Erythema migrans, Wanderröte) gebildet? Dabei ist die Haut um die Einstichstelle herum blass, und um diese Stelle herum breitet sich die Rötung ringförmig aus. Sie bleibt etwa zwei bis drei Wochen bestehen.
  2. Leidet der Patient unter Herzrhythmusstörungen? Dazu zeichnet er ein Elektrokardiogramm (EKG) auf, gegebenenfalls wird zusätzlich ein Herz-Ultraschall (Echokardiografie) oder eine kardiale Magnetresonanztomografie (Kardio-MRT) durchgeführt.
  3. Sind im Blut des Patienten Antikörper gegen Borreliose-Bakterien nachweisbar? Diese Tests fallen direkt nach der Infektion häufig noch nicht positiv aus. Deshalb werden gegebenenfalls nach vier Wochen weitere Tests durchgeführt.

Bei kompliziertem Verlauf kann für die Diagnostik auch ein Gewebeprobe aus dem Herzen entnommen und mithilfe eines PCR-Tests auf Bakterien-DNA untersucht werden.

Die Diagnose der Lyme-Karditis sollte möglichst schnell erfolgen. Denn je früher mit der Behandlung begonnen werden kann, umso eher werden Operationen wie beispielsweise die Implantation eines Herzschrittmachers vermieden.

Wie wird Lyme-Karditis behandelt?

Da eine Lyme-Karditis durch Bakterien verursacht wird, behandelt der Arzt sie mit Antibiotika. Die Auswahl richtet sich danach, wie schwer die Infektion ist.

  • Bei leichten Fällen nehmen die Patienten zwei Wochen lang ein Antibiotikum mit den Wirkstoffen Doxycyclin oder – bei Kindern unter 9 Jahren - Amoxicillin in Tablettenform ein.
  • Bei schwerem Verlauf verabreicht der Arzt das Antibiotikum über zwei Wochen oder länger intravenös. Bevorzugt kommen die Wirkstoffe Ceftriaxon, Cefotaxim oder Penicillin G zum Einsatz.
  • Möglich ist auch eine Kombination aus intravenöser Behandlung mit anschließender Einnahme von Tabletten.
  • Schwangere und Kinder unter neun Jahren dürfen nicht mit Doxycyclin behandelt werden.

Wenn der Herzschlag eines Patienten mit Lyme-Karditis zu langsam ist, kann der Arzt auch vorübergehend einen Herzschrittmacher implantieren oder Medikamente verordnen, die die Herzfunktion unterstützen.

Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.

Häufige Fragen und Antworten

Fragen - Antworten

Kann man einer Lyme-Karditis vorbeugen?

Den besten Schutz bietet die Vermeidung von Zeckenstichen. Hat die Zecke bereits mit der Blutmahlzeit begonnen, kann die Übertragung der Borreliose-Bakterien (Borrelien) auf den Menschen verhindert werden, indem man die Zecke rechtzeitig entfernt. Denn die Borrelien befinden sich im Darm der Zecke. Nach dem Zeckenstich dauert es einige Stunden, ehe die Bakterien aus dem Darm in den Speichel der Zecke und von dort in das Gewebe des Menschen gelangt sind.

Warum heißt die Zeckenkrankheit Lyme-Borreliose?

Der Name setzt sich zusammen aus dem Ort Lyme in Amerika (sprich: laim), in dem die Krankheit zuerst beschrieben wurde. Die Erregerfamilie Borrelien wurde nach dem französischen Wissenschaftler Borrel benannt, der sie entdeckt hat.

Ist lyme disease dasselbe wie Lyme-Borreliose?

Ja, dies ist die englische Bezeichnung für die Krankheit.

Welche Symptome sind typisch für Lyme-Karditis?

Zu den typischen Symptomen einer Lyme-Karditis zählen Luftnot bei Anstrengung, Schmerzen im Brustkorb, zu schneller oder zu langsamer Herzschlag, Herzrhythmusstörungen sowie Schwindel oder kurze Bewusstlosigkeit (Ohnmacht). Zusätzlich berichten Betroffene manchmal über Müdigkeit oder Fieber sowie über Beschwerden in anderen Körperteilen, die für eine Borreliose typisch sind, wie beispielsweise Gelenkschmerzen. Manchmal verläuft eine Lyme-Karditis ohne Symptome oder die Beschwerden treten verzögert auf – zum Beispiel erst drei Wochen, nachdem sich der ringförmige Hautausschlag gezeigt hat.

Wie erfolgt die Diagnose bei Lyme-Karditis?

Bei Verdacht auf eine Lyme-Karditis sucht der Arzt nach Zeichen einer Borrelien-Infektion wie dem ringförmigen Hautauschlag (Erythema migrans, „Wanderröte“). Im Labor wird in einer Blutprobe des Patienten auf Antikörper gegen Borrelien getestet. Außerdem zeichnet der Arzt ein Elektrokardiogramm (EKG) auf und setzt gegebenenfalls zusätzliche Verfahren wie den Herz-Ultraschall (Echokardiografie) oder eine kardiale Magnetresonanztomografie (Kardio-MRT) ein.

Wie wird eine Lyme-Karditis behandelt?

In leichten Fällen genügt bei Erwachsenen die Einnahme von Tabletten mit dem Wirkstoff Doxycyclin über etwa zwei Wochen. Schwere Verläufe müssen durch intravenöse Antibiotika wie Ceftriaxon therapiert werden. Zur Unterstützung des Herzens kann der Arzt weitere Medikamente verordnen, die auf den Kreislauf wirken, oder vorübergehend einen Herzschrittmacher implantieren

Wie wird ein Erythema migrans behandelt?

Der typische ringförmige Hautausschlag (Wanderröte) nach einer Borrelien-Infektion wird mit Antibiotika behandelt. In leichten Fällen genügt bei Erwachsenen die Einnahme von Tabletten mit dem Wirkstoff Doxycyclin über etwa zwei Wochen. Schwere Verläufe, bei der die Bakterien beispielsweise auch das Herz in Mitleidenschaft gezogen haben, müssen durch intravenöse Antibiotika wie Ceftriaxon therapiert werden.