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Endokarditis

Was ist eine Endokarditis?

Bei einer Endokarditis ist die Herzinnenhaut, das Endokard, entzündet. Diese Schleimhaut-ähnliche Schutzschicht kleidet die Herzkammern und die Herzvorhöfe aus und befindet sich auch auf den Herzklappen. Eine Endokarditis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die schnell behandelt werden muss.

Was sind die Ursachen?

Hauptursache einer Endokarditis ist eine Infektion mit Bakterien. Die häufigsten Erreger sind kugelförmige Bakterien aus den Familien der Staphylokokken, Streptokokken oder Enterokokken. Auch Viren und Pilze können eine Endokarditis hervorrufen. Wenn bei einer Endokarditis keine Erreger gefunden werden, können Immunreaktionen die Ursache sein, zum Beispiel wegen einer rheumatischen Erkrankung.

Welche Formen gibt es?

Welche Endokarditis-Form vorliegt, richtet sich nach den Ursachen, der Region, wo sie auftritt oder nach dem klinischen Bild. Ärzte unterscheiden deshalb

  • eine infektiöse (durch Bakterien, Viren oder Pilze verursachte) von einer nicht-infektiösen Endokarditis
  • eine Endokarditis, die die Herzklappen befallen hat (Endokarditis valvularis) von einer, die sich in den Herzvorhöfen und -kammern ausgebreitet hat (Endokarditis parietalis)
  • - eine Endokarditis, bei der die Herzklappen rötlich aufgequollen sind (Endocarditis serosa) von einer Form mit Polypen-artigen Wucherungen (Endocarditis polyposa), um nur zwei Beispiele zu nennen.

Welche Symptome treten auf?

Die Anfangs-Symptome einer Endokarditis sind relativ unspezifisch, das heißt, sie treten bei vielen anderen Krankheiten auch auf. Deshalb wird eine Endokarditis häufig erst spät erkannt.

Zu den Anfangssymptomen zählen:

  • Fieberschübe (zum Teil mit Schüttelfrost)
  • Herzgeräusche und Beschleunigungen des Herzschlages (Tachykardien)
  • Wasseransammlungen in den Beinen (Ödeme)
  • Kältegefühle und nächtliches Schwitzen
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • Muskel- oder Gelenkschmerzen.

Im weiteren Verlauf der Endokarditis werden die Symptome wegen der zunehmend nachlassenden Herzfunktion spezifischer und die Erkrankung lässt sich leichter erkennen. Zu den späteren Symptomen zählen vor allem:

  • große Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Blutarmut (Anämie)
  • Atemnot
  • Bauchschmerzen.

Bei einigen Betroffenen treten spezifische Hautveränderungen auf, beispielsweise

  • kleine Flecken an den Handinnenflächen und Fußsohlen
  • punktförmige Hauteinblutungen
  • rötliche Knötchen an Fingern und Zehen.

Bei fortschreitender Endokarditis steigt das Risiko für Schlaganfälle, Lungen- und Nierenembolien, weil Entzündungszellen oder Gewebeteile aus dem Herzen in den Blutkreislauf gespült werden können. Auch Bakterien können ins Blut gelangen. Im ungünstigsten Fall ist eine lebensbedrohliche Blutvergiftung (Sepsis) die Folge.

Wie erfolgt die Diagnose?

In den meisten Fällen lässt sich eine Endokarditis mithilfe einer Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) feststellen. Ein EKG (Elektrokardiogramm) ist dagegen nicht besonders aussagekräftig. Wenn der Arzt eine infektiöse Endokarditis vermutet, lässt er eine Blutprobe und meistens auch eine Urinprobe des Patienten im Labor untersuchen.

Wie wird eine Endokarditis behandelt?

Die Behandlung der Endokarditis richtet sich nach der Ursache.

  • Wenn das Herzgewebe oder eine Herzklappe durch die Erkrankung bereits stark geschädigt wurde, ist eine Operation notwendig. Eine künstliche Herzklappe muss gegebenenfalls ausgetauscht werden.
  • Liegen andere Ursachen wie zum Beispiel eine rheumatische Erkrankung vor, muss diese zuerst behandelt werden.
  • Bei einer infektiösen Endokarditis werden Antibiotika (gegen Bakterien) oder Antimykotika - bei Pilzen als Ursache der Endokarditis - verabreicht.

Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.