Wie wird eine Spondylodiszitis behandelt?
Die Behandlung einer Spondylodiszitis besteht aus drei Bereichen:
1. Ruhigstellung und Schmerzlinderung
Die Patienten erhalten Schmerzmittel, die betroffenen Wirbelsäulenabschnitte werden ruhiggestellt (z. B mittels Orthese).
2. Operation
In besonderen Fällen ist ein operativer Eingriff nötig, zum Beispiel zur Entfernung größerer Eiter-Ansammlungen, bei Instabilität der Wirbelsäule oder neurologischen Ausfällen. Im Rahmen einer OP wird beispielsweise infiziertes Gewebe, gegebenenfalls auch die infizierte Bandscheibe, entfernt oder eine Wirbelkörperversteifung (Spondylodese) durchgeführt.
3. Antibiotikatherapie
Eine Antibiotikatherapie wird bei Spondylodiszitis meistens über sechs Wochen - bei Bedarf auch länger - durchgeführt. Die Wirkstoffe werden meistens als Infusion verabreicht. Ihre Auswahl richtet sich nach der Art der Erreger. Häufige Wirkstoffe bei Spondylodiszitis sind:
- Ampicillin/Sulbactam
- Flucloxacillin
- Cefazolin
- Ceftriaxon
- Ciprofloxacin
- Vancomycin
- Linezolid
Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.
Die Spondylodiszitis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung. Die Prognose ist gut, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Nach erfolgreicher Therapie bleiben häufig noch Einschränkungen in der Beweglichkeit oder Gefühlsstörungen zurück.
Infobox
Rehabilitation nach Spondylodiszitis
Wenn eine Spondylodiszitis erfolgreich behandelt wurde, nehmen die Patienten in der Regel anschließend an einer Rehabilitations-Maßnahme (Reha) teil, insbesondere wenn neurologische Ausfälle vorhanden waren und Operationen an der Wirbelsäule durchgeführt wurden. Die Reha-Maßnahme dient
- der Wiedererlangung bestimmter Fähigkeiten (z. B. Treppensteigen)
- dem Aufbau der Muskulatur
- der Verbesserung der Beweglichkeit.