Was ist ein Hirnabszess?
Ein Hirnabszess ist eine lebensbedrohliche, abgekapselte Eiteransammlung im Gehirn. Sie ist die Folge der Infektion eines kleinen Hirnareals durch Bakterien, selten auch Pilze.
Ein Hirnabszess ist eine lebensbedrohliche, abgekapselte Eiteransammlung im Gehirn. Sie ist die Folge der Infektion eines kleinen Hirnareals durch Bakterien, selten auch Pilze.
Bakterien (z. B. Staphylokokken, Streptokokken), die den Hirnabszess verursachen, können auf verschiedenen Wegen ins Gehirn gelangen:
Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können auch andere Erreger wie Pilze (z. B. Aspergillus) sowie Parasiten wie die Erreger der Toxoplasmose einen Hirnabszess verursachen. Bei vielen Hirnabszessen kommen mehrere unterschiedliche Erreger vor. In zehn bis 25 Prozent der Fälle kann die Ursache eines Hirnabszesses nicht gefunden werden
Ärzte unterscheiden akute und chronische Hirnabszesse.
Die Symptome, die ein Hirnabszess verursacht, werden hauptsächlich davon beeinflusst
Typische Symptome eines Hirnabszesses sind:
Wenn ein Hirnabszess nicht rechtzeitig behandelt wird, kann er tödlich enden.
Ein erhöhtes Risiko für einen Hirnabszess haben Diabetiker, Menschen mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Diese Immunschwäche kann darauf zurückzuführen sein, dass
Bei Verdacht auf einen Hirnabszess werden meistens bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) mit einem Kontrastmittel durchgeführt, weil dadurch der Hirnabszess gut sichtbar ist.
Während einer solchen Untersuchung kann eine Eiter-Probe aus dem Abszess gewonnen werden, um darin die auslösenden Erreger zu identifizieren.
Wenn vermutet wird, dass die Bakterien aus einem anderen Infektionsherd im Körper stammen, muss dieser schnellstmöglich gefunden und beseitigt werden. Daher werden im Rahmen der Diagnostik weitere Untersuchungen durchgeführt, zum Beispiel:
Wichtig ist auch die Identifizierung von Risikofaktoren für einen Hirnabszess. Daher werden im Rahmen der Diagnostik beispielsweise HIV-Tests und Blutzucker-Tests durchgeführt.
Beim Hirnabszess wird häufig eine Antibiotikagabe mit einem operativen Eingriff und gegebenenfalls weiteren Medikamenten kombiniert.
Die Antibiotika-Behandlung muss bei einem Hirnabszess schnellstmöglich eingeleitet werden, hauptsächlich mit Wirkstoffen wie:
Die Medikamente werden – teilweise auch in Kombinationen – als Infusion über vier bis acht Wochen verabreicht, in bestimmten Fällen auch deutlich länger.
Wurde der Hirnabszess durch eine Pilzinfektion verursacht, kommen Anti-Pilz-Wirkstoffe wie Voriconazol, Terbinafin, Amphotericin B oder Flucytosin zur Anwendung.
Antiinfektiva, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.
Wenn der Hirnabszess einen Durchmesser unter 2,5 Zentimetern aufweist, kann die Antibiotikabehandlung ausreichen. In allen anderen Fällen ist jedoch ein operativer Eingriff erforderlich, bei dem der Abszess entfernt wird. Denn durch seine Größe und damit verbundene Schwellungen können benachbarte Hirnbereiche geschädigt werden. Außerdem ist es möglich, dass der Abszess durch Druck von außen aufbricht und Eiter in die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit gelangt. Dadurch kann sich eine Hirnhautentzündung (Meningitis) entwickeln.
Bei der Operation wird entweder der Schädel eröffnet, um den Abszess zu entfernen, oder es wird unter MRT- oder CT-Kontrolle eine Nadel in den Schädel eingeführt, um den Inhalt des Abszesses abzusaugen.
Andere Infektionsherde im Körper, die den Hirnabszess verursacht haben könnten, müssen möglichst vor oder gleichzeitig mit der Operation beseitigt werden.
Gegen Schwellungen und Entzündungen kann Kortison (z. B. Dexamethason) über drei bis acht Tage verabreicht werden.
Wenn ein epileptischer Anfall bei Patienten mit einem Hirnabszess auftritt, wird ein antiepileptisches Medikament verabreicht. Die vorbeugende Gabe solcher Wirkstoffe wird zurzeit nicht empfohlen.
Zu den typischen Symptomen eines Hirnabszesses zählen Kopfschmerzen, Fieber und Schüttelfrost, Benommenheit und Krampfanfälle. Unerkannt oder nicht rechtzeitig behandelt kann ein Hirnabszess tödlich enden.
Wenn es durch Antibiotika und die Operation gelingt, den Hirnabszess vollständig zu entfernen, bleiben keine Schäden zurück. Gelingt dies nicht, können beispielsweise epileptische Anfälle als Folgeschäden auftreten. Außerdem kann dann ein Hirnabszess erneut auftreten.
Nach einem erfolgreich behandelten Hirnabszess ist die Lebenserwartung nicht reduziert. Während früher, bevor es Antibiotika gab, die Sterblichkeit bei einem Hirnabszess sehr hoch war, liegt sie heute bei fünf bis 20 Prozent, bei Pilz-Abszessen jedoch höher.
Wenn ein Hirnabszess nicht rechtzeig erkannt und mit Antibiotika und/oder durch eine Operation behandelt wird, kann er tödlich enden.
Ursache eines Hirnabszesses ist die Infektion eines Hirnareals durch Bakterien, selten auch Pilze.
Beim Hirnabszess wird häufig eine Antibiotikagabe mit einem operativen Eingriff und gegebenenfalls weiteren Medikamenten (zum Beispiel Kortison gegen die Schwellungen) kombiniert. Wenn der Hirnabszess sehr klein ist, kann eine Antibiotikabehandlung ausreichen.
Bei einer Hirnabszess-OP wird der Schädel entweder eröffnet, um den Abszess zu entfernen, oder es wird unter MRT- oder CT-Kontrolle eine Nadel in den Schädel eingeführt, um den Inhalt des Abszesses abzusaugen.