Wie wird ein Erysipel behandelt?
Da ein Erysipel durch Bakterien verursacht wird, erfolgt die Behandlung mit Antibiotika, die die Bakterien vernichten. Bei unkompliziertem Erysipel werden Antibiotika in Tablettenform verabreicht. Erste Wahl ist Penicillin. Bei Patienten mit einer Penicillin-Allergie werden die Wirkstoffe Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Clindamycin, Clarithromycin oder Moxifloxacin in Tablettenform verabreicht. Die Behandlungsdauer beträgt mindestens sieben bis zehn, manchmal bis zu 14 Tagen. Über die Art und Dauer der Antibiotikabehandlung entscheidet allein der Arzt.
Bei schwerem Verlauf eines Erysipels, zum Beispiel bei Blasenbildung oder Gewebszerstörung, werden die Antibiotika als Infusion verabreicht. Folgende Wirkstoffe kommen dann beispielsweise infrage:
- Flucoxacillin
- Cefazolin
- Ceftriaxon
- Vancomycin
- Linezolid
Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.
Zusätzlich zu Behandlung mit Antibiotika werden beim Erysipel weitere therapeutische und pflegerische Maßnahmen eingeleitet, wie
- Behandlung der Bereiche, in denen die Bakterien in die Haut gelangt sind („Eintrittspforte“), zum Beispiel einen Hautpilz, ein Ödem
- Ruhigstellen und Hochlagern, wenn ein Unterschenkel betroffen ist
- kühlende Umschläge
- antibiotische Cremes
- Schmerzmittel
Wenn Patienten zur Ruhigstellung des betroffenen Beines Bettruhe einhalten müssen, erhalten sie zur Vorbeugung einer Thrombose Heparinspritzen verabreicht.