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Diabetischer Fuß

Was ist ein Diabetischer Fuß?

Der Diabetische Fuß – eine andere Bezeichnung lautet Diabetisches Fußsyndrom – ist eine häufige Folge der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Der Begriff steht für alle Veränderungen, die bei Betroffenen zu Gewebsschäden und Verletzungen führen. Wird ein Diabetischer Fuß erst sehr spät erkannt und behandelt, müssen einzelne Zehen oder der gesamte Fuß amputiert werden.

Was sind die Ursachen?

Bei der Entstehung des Diabetischen Fußes wirken viele Ursachen zusammen:

  1. Durch die Zuckerkrankheit sind die kleinsten Blutgefäße in den Füßen geschädigt. Dadurch wird das Gewebe nicht mehr genügend durchblutet und mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
  2. Auch Nervenbahnen in den Beinen und Füßen erleiden durch die Zuckerkrankheit Schäden. Diabetiker sind deshalb unter den Fußsohlen viel weniger empfindlich als Gesunde und bemerken Verletzungen nicht rechtzeitig, sodass sie sich rasch verschlimmern können.
  3. Die Gefahr, an einem Diabetischen Fuß zu erkranken, ist besonders groß, wenn der Diabetes schon sehr lange besteht und/oder die Blutzuckerwerte des Patienten ungenügend eingestellt sind.

Welche Formen gibt es?

Beim Diabetischen Fuß werden verschiedene Stadien unterschieden. Die Einteilung richtet sich danach, wie stark die Schäden am Fuß ausgeprägt sind.

Stadium Merkmale
Grad 0 Risiko, aber keine offene Verletzung
Grad 1 Oberflächliche Wunde
Grad 2 tiefe Wunde (Geschwür) bis zur Gelenkkapsel oder Sehnen
Grad 3 tiefe Wunde (Geschür) bis zu Knochen oder Gelenk
Grad 4 abgestorbenes Gewebe (Nekrose) an Zehen oder Ferse
Grad 5 Nekrose am gesamten Fuß

Stadien Diabetischer Fuss>
Stadien des Diabetischen Fusses

Welche Symptome treten auf?

Man unterscheidet zwischen ersten Anzeichen für den Diabetischen Fuß und Symptomen bei fortgeschrittener Erkrankung

Zu den ersten Anzeichen zählen:

  • Brennen oder Kribbeln („Ameisenlaufen“)
  • Taubheitsgefühl in Füßen und Beinen, besonders nachts
  • kalte Füße
  • sehr trockene Haut
  • verringertes Temperatur- und Schmerzempfinden
  • Unsicherheit beim Gehen.

Bei fortgeschrittener Erkrankung kommt es zu folgenden Symptomen:

  • Geschwüre unter der Fußsohle
  • nachts Schmerzen und Wadenkrämpfe
  • zunehmende Deformierung der Füße
  • sehr trockene, pergamentartige Haut
  • bläuliche Verfärbungen an Zehen und Ferse
  • Wundschmerzen, die jedoch wegen der Nervenschäden häufig nicht bemerkt werden.

Wie erfolgt die Diagnose?

Die äußerlichen Merkmale wie sehr trockene Haut oder Druckstellen und Wunden unter der Fußsohle liefern bereits Hinweise für die Diagnose. Zusätzlich überprüft der Arzt die Durchblutung durch Tasten der Fußpulse und das Ausmaß der Nervenschädigung mithilfe der Untersuchung von Reflexen. Weitere Untersuchungsmethoden sind die Sonografie (Ultraschall) und die Pedografie (digitale Fuß- und Ganganalyse).

Wie wird ein Diabetischer Fuß behandelt?

Die wichtigste Maßnahme zur Behandlung und auch zur Prophylaxe des Diabetischen Fußes ist die Therapie der Zuckerkrankheit. Wenn die Blutzuckerwerte gut eingestellt sind, sinkt das Risiko für den Diabetischen Fuß.

Je nachdem, wie stark die Schäden am Fuß ausgeprägt sind, kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:

  • Verbesserung der Durchblutung der Füße durch Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten oder operative Eingriffe, die die Durchgängigkeit der Blutgefäße wiederherstellen (Revaskularisierung)
  • Reinigung und lokale Versorgung von offenen Wunden, zum Beispiel durch Wundauflagen
  • Tragen von individuell angefertigten orthopädischen Schuhen zur Druckentlastung der Füße
  • Korrektur von Fehlstellungen der Füße wie Hallux valgus oder Hammerzeh
  • als letztes Mittel Amputation von Zehen oder dem betroffenen Fuß.

Bei etwa 60 Prozent der Patienten mit Diabetischem Fuß liegen Infektionen vor, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.

Die Auswahl des Antibiotikums richtet sich danach, welche Bakterienart vorliegt und wie schwerwiegend die Infektion ist.

Folgende Wirkstoffe können als Infusion verabreicht werden:

  • Piperacillin/Tazobactam
  • Ertapenem
  • Linezolid
  • Vancomycin
  • Daptomycin

Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.

Häufige Fragen und Antworten

FAQ

Welche frühen Anzeichen gibt es beim Diabetischen Fuß?

Zu den frühen Anzeichen des Diabetischen Fußes zählen:

  • Brennen oder Kribbeln („Ameisenlaufen“)
  • Taubheitsgefühl in Füßen und Beinen, besonders nachts
  • kalte Füße
  • sehr trockene Haut
  • verringertes Temperatur- und Schmerzempfinden
  • Unsicherheit beim Gehen.

Wie hoch ist die Lebenserwartung beim Diabetischen Fuß?

Im fortgeschrittenen Stadium verheilt der Diabetische Fuß trotz Behandlung nicht, eine Amputation ist notwendig. Bei diesen Betroffenen ist die Lebenserwartung im Vergleich mit Gesunden reduziert.

Welche Stadien werden beim Diabetischen Fuß unterschieden?

Beim Diabetischen Fuß werden sechs Stadien (Grad Null bis 5) unterschieden. Ein Grad Null trifft zu, wenn keine offenen Verletzungen vorliegen, jedoch aufgrund der Zuckerkrankheit in Risiko besteht, bei Grad 5 liegt eine Gewebezerstörung (Nekrose) am gesamten Fuß vor.

Welche Ursachen hat das Diabetische Fußsyndrom?

Hauptursache für die Entstehung des Diabetischen Fußes ist die Zuckerkrankheit selbst, vor allem, wenn sie schon sehr lange besteht und/oder die Blutzuckerwerte des Patienten ungenügend eingestellt sind. Es kommt dann zu Durchblutungsstörungen und Schädigungen der Nerven, sodass Verletzungen leicht möglich sind, die sich unbehandelt zu schweren Geschwüren entwickeln können.

Welche Möglichkeiten der Prophylaxe gibt es beim Diabetischen Fuß?

Mit verschiedenen Pflege- und Prophylaxemaßnahmen können Patienten mit Zuckerkrankheit das Fortschreiten des Diabetischen Fußes verringern und damit eine Amputation vermeiden. Dazu zählen vor allem die tägliche Inspektion und Pflege der Füße, regelmäßige Kontrollen beim Arzt und das Vermeiden von Verletzungen und Druckstellen.