Wie wird ein Diabetischer Fuß behandelt?
Die wichtigste Maßnahme zur Behandlung und auch zur Prophylaxe des Diabetischen Fußes ist die Therapie der Zuckerkrankheit. Wenn die Blutzuckerwerte gut eingestellt sind, sinkt das Risiko für den Diabetischen Fuß.
Je nachdem, wie stark die Schäden am Fuß ausgeprägt sind, kommen folgende Maßnahmen zum Einsatz:
- Verbesserung der Durchblutung der Füße durch Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten oder operative Eingriffe, die die Durchgängigkeit der Blutgefäße wiederherstellen (Revaskularisierung)
- Reinigung und lokale Versorgung von offenen Wunden, zum Beispiel durch Wundauflagen
- Tragen von individuell angefertigten orthopädischen Schuhen zur Druckentlastung der Füße
- Korrektur von Fehlstellungen der Füße wie Hallux valgus oder Hammerzeh
- als letztes Mittel Amputation von Zehen oder dem betroffenen Fuß.
Bei etwa 60 Prozent der Patienten mit Diabetischem Fuß liegen Infektionen vor, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Die Auswahl des Antibiotikums richtet sich danach, welche Bakterienart vorliegt und wie schwerwiegend die Infektion ist.
Folgende Wirkstoffe können als Infusion verabreicht werden:
- Piperacillin/Tazobactam
- Ertapenem
- Linezolid
- Vancomycin
- Daptomycin
Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.
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Vorsorgemaßnahmen
Mit verschiedenen Pflege- und Prophylaxemaßnahmen können Patienten mit Zuckerkrankheit das Fortschreiten des Diabetischen Fußes verringern und damit eine Amputation vermeiden. Dazu zählen:
- Füße täglich lauwarm waschen, sorgfältig abtrocknen, danach eincremen
- tägliche Inspektion der Fußsohlen und Zehenzwischenräume, gegebenenfalls Handspiegel benutzen
- regelmäßige Untersuchungen bei Arzt (mindestens alle 3 Monate, bei Verletzungen häufiger)
- zur Vermeidung von Verletzungen nicht barfuß laufen
- keine heißen Fußbäder anwenden
- bei kalten Füßen keine Wärmflaschen anwenden
- Socken/Strümpfe mit hohem Baumsollanteil tragen, täglich wechseln und bei 60°C waschen
- Zur Vermeidung von Druckstellen bequeme und nicht zu enge Schuhe tragen
- Tragen von Schuheinlagen, falls notwendig (z. B. bei Plattfuß)
- Bei Hühneraugen keine Hühneraugenpflaster verwenden, da diese reizende Substanzen (z. B. Salicylsäure) enthalten können
- durch regelmäßige Bewegung und Fußgymnastik für gute Durchblutung der Füße sorgen.