Wie wird eine Prostatitis behandelt?
Eine Prostatitis, bei der Bakterien die Ursache sind, wird mit Antibiotika behandelt. Die Auswahl der Wirkstoffe richtet sich nach der Art der Bakterien, die durch eine Bakterien-Anzüchtung (Bakterienkultur) identifiziert werden. Häufig eigesetzte Wirkstoffe sind:
- Ofloxacin
- Ciprofloxacin
- Azithromycin
- Doxycyclin
- Erythromycin
Zunächst kommen die Antibiotika in Tablettenform zum Einsatz, in der Regel über zwei bis vier Wochen.
Bei schwerem Verlauf werden die Antibiotika als Infusion verabreicht (z. B. Ampicillin/Clavulansäure, ggf. auch Imipenem oder Meropenem).
Über die Art und Dauer der Antibiotikabehandlung entscheidet allein der Arzt. Um zu verhindern, dass bei der Prostatitis Rückfälle (Rezidive) auftreten, kann er auch eine Antibiotikabehandlung über bis zu sechs Monate verordnen.
Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.
Weitere Therapien, die gegen die Beschwerden bei Prostatitis zum Einsatz kommen können, sind folgende:
1. Alphablocker
Diese Wirkstoffen entspannen die Muskulatur der Blase. Dadurch lindern sie die Beschwerden beim Wasserlassen. Sie werden meistens über sechs Monate verabreicht.
2. Schmerzmittel
Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Metamizol lindern nicht nur die Schmerzen, sondern wirken auch gegen Fieber und bekämpfen teilweise die Entzündung, die für die Symptome bei Prostatitis verantwortlich sind.
3. Harnableitung
Wenn der Patient durch die Prostatitis die Harnblase nicht komplett entleeren kann, wird durch die Bauchwand ein Katheter in die Blase eingeführt (suprapubischer Katheter).
4. Allgemeinmaßnahmen
Weitere Maßnahmen, die ja nach dem Befunden des Patienten empfohlen werden, sind Bettruhe, ausreichende Trinkmenge, und ein leichtes Abführmittel (z. B. Lactulose) zur Stuhlerweichung, um die Schmerzen, die bis in den Analbereich ausstrahlen können, zu lindern.