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Prostatitis

Was ist eine Prostatitis?

Bei einer Prostatitis ist die Vorsteherdrüse des Mannes (Prostata) entzündet. Die Erkrankung kann sehr schmerzhaft sein und tritt besonders häufig zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf. Da fast immer Bakterien die Auslöser der Prostatitis sind, lässt sie sich mit Antibiotika behandeln.

Was sind die Ursachen?

Ursache der Prostatitis sind meistens Bakterien. Sie können die Prostata auf verschiedene Wegen erreichen:

  • über den Blutkreislauf ausgehend von einer Infektion in einer anderen Körperregion
  • über den Darm
  • aus der Harnröhre oder Blase
  • beim Geschlechtsverkehr.

Auch Bakterien, die sexuell übertragbare Krankheiten hervorrufen (z. B. Chlamydien, Trichomonaden, Erreger des Tripper) kommen als Ursache für eine Prostatitis infrage.

In seltenen Fällen lässt sich keine Ursache für die Prostatitis finden.

Welche Formen gibt es?

Der Arzt unterscheidet akute und chronische Formen der Prostatitis. Meistens sind die Symptome bei einer chronischen Prostatitis weniger stark ausgeprägt als bei der akuten Form.

Abhängig davon, ob Bakterien die Auslöser der Prostatitis sind und ob sie akut oder chronisch verläuft, werden vier Formen unterschieden:

  • die akute bakterielle Prostatitis (von Bakterien verursacht)
  • die chronische bakterielle Prostatitis (von Bakterien verursacht)
  • das chronisches Beckenschmerzsyndrom
  • die asymptomatische entzündliche Prostatitis

Bei der letzten Form stellt der Arzt eine Entzündung der Prostata fest, dennoch haben Betroffene keine Beschwerden. Die asymptomatische entzündliche Prostatitis erfordert keine Behandlung.

Wenn die Beschwerden bei einer akuten bakteriellen Prostatitis länger als drei Monate anhalten, ist sie in die chronische Form übergegangen.

Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome einer akuten Prostatitis sind:

  • starke brennende und stechende Schmerzen beim Wasserlassen
  • ständiger Harndrang, aber nur schwacher Harnstrahl oder „Tröpfeln“
  • Schmerzen in der Blasenregion, im Rückenbereich, in der Leiste sowie vor oder nach dem Samenerguss (Ejakulation)
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • grippeähnliche Symptome wie Fieber und Schüttelfrost
  • schweres Krankheitsgefühl.

Bei einer chronischen Prostatitis sind die Symptome schwächer ausgeprägt als bei der akuten Form. Fieber und Schüttelfrost werden meistens nicht beobachtet. Schmerzen beim Wasserlassen sind weniger stark ausgeprägt wie bei einer akuten Prostatitis. Typisch für die chronische Prostatitis sind außerdem folgende Symptome:

  • Druckgefühl und Schmerzen im Beckenbereich, bei der Ejakulation
  • etwas erschwerte Harnentleerung
  • Blut im Sperma oder Urin
  • verringerte Libido und Erektionsstörungen.

Die genannten Symptome sind individuell unterschiedlich stark ausgeprägt. Beim chronischen Beckenschmerzsyndrom ähneln die Symptome denen der chronischen Prostatitis.

Wie erfolgt die Diagnose?

Für die Diagnose Prostatitis befragt der Arzt den Betroffenen ausführlich zu seinen Beschwerden und zur Vorgeschichte, zum Beispiel ob er schon einmal an Prostatitis erkrankt war. Außerdem führt er folgende Untersuchungen durch:

1. Tastuntersuchung der Prostata

Bei dieser Untersuchung führt der Arzt den Finger in den Enddarm ein und tastet die Prostata von innen ab. Bei einer Entzündung ist die Prostata angeschwollen und reagiert auf Druck mit starken Schmerzen.

2. Urinuntersuchung

Bei der Urinuntersuchung wegen Verdacht auf Prostatitis geben Betroffene vier getrennte Urinproben ab. Damit kann der Arzt feststellen, in welchen Abschnitten der Harnwege welche Bakterien zu finden sind.

3. Blutuntersuchung

Bei der Blutuntersuchung können bei einer Prostatitis Entzündungszeichen im Blut gefunden werden.

4. Weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder Computertomografie

Wie wird eine Prostatitis behandelt?

Eine Prostatitis, bei der Bakterien die Ursache sind, wird mit Antibiotika behandelt. Die Auswahl der Wirkstoffe richtet sich nach der Art der Bakterien, die durch eine Bakterien-Anzüchtung (Bakterienkultur) identifiziert werden. Häufig eigesetzte Wirkstoffe sind:

  • Ofloxacin
  • Ciprofloxacin
  • Azithromycin
  • Doxycyclin
  • Erythromycin

Zunächst kommen die Antibiotika in Tablettenform zum Einsatz, in der Regel über zwei bis vier Wochen.

Bei schwerem Verlauf werden die Antibiotika als Infusion verabreicht (z. B. Ampicillin/Clavulansäure, ggf. auch Imipenem oder Meropenem).

Über die Art und Dauer der Antibiotikabehandlung entscheidet allein der Arzt. Um zu verhindern, dass bei der Prostatitis Rückfälle (Rezidive) auftreten, kann er auch eine Antibiotikabehandlung über bis zu sechs Monate verordnen.

Antibiotika, die als Infusion gegeben werden, können unter bestimmten Voraussetzungen und mit Unterstützung von speziell geschultem Pflegepersonal auch zuhause verabreicht werden. Diese Therapieform wird als Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie, abgekürzt APAT, bezeichnet. Die Entscheidung darüber liegt allein beim Arzt.

Weitere Therapien, die gegen die Beschwerden bei Prostatitis zum Einsatz kommen können, sind folgende:

1. Alphablocker

Diese Wirkstoffen entspannen die Muskulatur der Blase. Dadurch lindern sie die Beschwerden beim Wasserlassen. Sie werden meistens über sechs Monate verabreicht.

2. Schmerzmittel

Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Metamizol lindern nicht nur die Schmerzen, sondern wirken auch gegen Fieber und bekämpfen teilweise die Entzündung, die für die Symptome bei Prostatitis verantwortlich sind.

3. Harnableitung

Wenn der Patient durch die Prostatitis die Harnblase nicht komplett entleeren kann, wird durch die Bauchwand ein Katheter in die Blase eingeführt (suprapubischer Katheter).

4. Allgemeinmaßnahmen

Weitere Maßnahmen, die ja nach dem Befunden des Patienten empfohlen werden, sind Bettruhe, ausreichende Trinkmenge, und ein leichtes Abführmittel (z. B. Lactulose) zur Stuhlerweichung, um die Schmerzen, die bis in den Analbereich ausstrahlen können, zu lindern.

Häufige Fragen und Antworten

Fragen - Antworten

Ist eine Prostatitis ansteckend?

Ja, bei einer akuten Prostatitis kann es zur Übertragung der Bakterien auf die Sexualpartnerin oder den Sexualpartner des Mannes kommen. Deshalb sollte bis zur Abheilung der Prostatitis entweder auf Sex verzichtet oder ein Kondom benutzt werden.

Welche Symptome sind typisch für eine Prostatitis?

Die Symptome können bei einer Prostatitis individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufig kommt es zu:

  • brennenden und stechenden Schmerzen beim Wasserlassen
  • häufigem Harndrang, aber nur schwachem Harnstrahl oder „Tröpfeln“
  • Schmerzen in der Blasenregion, im Rückenbereich, in der Leiste sowie vor oder nach dem Samenerguss (Ejakulation)
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • grippeähnlichen Symptome wie Fieber und Schüttelfrost
  • schwerem Krankheitsgefühl.

Kann Alkohol eine Prostatitis hervorrufen?

Generell gilt, dass eine ungesunde Ernährung sich ungünstig auf die Gesundheit der Prostata auswirkt. Man vermutet auch, dass erhöhter Alkoholkonsum ein Risikofaktor für Prostatakrebs sein könnte.

Was sind die Ursachen einer Prostatitis?

In den meisten Fällen sind Bakterien die Ursache einer Prostatitis. Selten lässt sich keine Ursache dafür finden.

Wie erfolgt die Therapie bei Prostatitis?

Zur Behandlung einer bakteriellen Prostatitis werde Antibiotika eingesetzt. Normalweise werden die Antibiotika über zwei bis vier Wochen verabreicht, jedoch ist auch eine Behandlungsdauer von bis zu sechs Monaten möglich.

Was ist eine chronische Prostatitis?

Bei einer chronischen Prostatitis spricht man, wenn die Beschwerden länger als drei Monate anhalten. Sie sind im weiteren Verlauf etwas schwächer ausgeprägt als bei der akuten Prostatitis.

Ist bei einer Prostatitis der PSA-Wert erhöht?

Ja, bei einer Prostatitis steigt der PSA-Wert an und normalisiert sich nach der Abheilung nur langsam. Deshalb sollte bei einer notwendigen Bestimmung des PSA-Wertes dieser Zeitraum abgewartet werden.