Elastomer-Pumpen

Elastomerpumpen sind medizinische Infusionspumpen zum einmaligen Gebrauch. Mit ihrer Hilfe können Patienten ohne Klinikaufenthalt unkompliziert und sicher mit Infusionen versorgt werden. Mit Elastomerpumpen sind Infusionen über Minuten, Stunden oder sogar Tage möglich. Häufig werden sie zur Gabe von Antibiotika genutzt. Elastomerpumpen dienen aber ebenso zur Infusion von Krebsmedikamenten oder starken Schmerzmitteln. Sie können auch in der Klinik eingesetzt werden, um die Bewegungsfreiheit des Patienten zu erhöhen.

Elastomerpumpen arbeiten unabhängig von Stromquellen oder Batterien. Ihre Funktionsfähigkeit wird allein durch ein mehrschichtiges, elastisches Gewebe ermöglicht. Dieses bildet ein Reservoir zum Befüllen mit der Arzneilösung. Das Fassungsvermögen liegt zwischen 50 und 200 Millilitern. Beim Befüllen dehnt sich das Reservoir aus, dabei baut sich - ähnlich wie in einem aufgeblasenen Luftballon - ein Überdruck auf. Durch diesen Überdruck wird die Arzneimittellösung bei Bedarf wieder aus dem Reservoir herausgepresst, ohne dass ein mechanischer Antrieb benötigt wird. Für die korrekte und sichere Gabe des jeweiligen Medikaments sind Elastomerpumpen mit weiteren Elementen ausgestattet:

• An das Reservoir ist ein knicksicherer Infusionsschlauch angeschlossen, der mit dem intravenösen Zugang des Patenten verbunden wird.
• Mithilfe eines Flussbegrenzers wird gewährleistet, dass aus dem Arzneimittel-Reservoir eine genau definierte Menge an Lösung über den Infusionsschlauch in die Vene des Patienten gelangt. Zusätzliche Einstellungen durch den Arzt oder den Patienten sind in der Regel nicht notwendig.
• Luft- und Partikelfilter verhindern, dass Partikel oder Luftbläschen in die Vene des Patienten gelangen.
• Eine festes Gehäuse schützt das Reservoir vor Stößen.
• Markierungen auf der Außenhüllen zeigen den Infusionsfortschritt an.
• Für die Bewegungsfreiheit des Patienten sind für einige Elastomerpumpen Tragehilfen verfügbar, die direkt am Körper oder an Kleidungsstücken befestigt werden können (zum Beispiel Tragenetze, Bauch- oder Gürteltaschen).
• Zum Schutz der Elastomerpumpe vor Kälte oder Überhitzung bieten die Hersteller für einige Modelle isolierte Tragetaschen an.

Elastomerpumpen werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Das Funktionsprinzip ist identisch, das Fassungsvermögen und bestimmte Elemente weisen Unterschiede auf. Durch die verschiedenen Varianten an Elastomerpumpen, die sich auf dem Markt befinden, kann der Arzt individuell für den Patienten das geeignete System auswählen.

Elastomerpumpen eignen sich besonders für drei Gruppen von Arzneistoffen:

1. Antibiotika, zum Beispiel zur Behandlung von Mukoviszidose, infektiösen Lungenkrankheiten oder Wundinfektionen
2. Krebsmedikamente, zum Beispiel zur Behandlung von Darmkrebs oder Brustkrebs
3. Schmerzmittel, zum Beispiel bei chronischen Schmerzen oder Palliativpatienten.

Um eine Elastomerpumpe anwenden zu können, wird ein peripherer oder zentraler Langzeitzugang benötigt. Beispielsweise wird ein zentraler Venenkatheter vom Arzt oder einer Pflegefachperson in eine Halsvene oder eine Schlüsselbeinvene gelegt.