Was sind Antiinfektiva?
Antiinfektiva sind Arzneimittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Diese Erkrankungen können durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten (z. B. Würmer, Milben) hervorgerufen werden.
Antiinfektiva sind Arzneimittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten. Diese Erkrankungen können durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten (z. B. Würmer, Milben) hervorgerufen werden.
Das Immunsystem des Menschen sorgt dafür, dass in den Körper eingedrungene Krankheitserreger unschädlich gemacht werden. Wenn das Immunsystem mit dieser Aufgabe überfordert ist, können sich die Keime im Körper ungehindert vermehren und spezifische Krankheitssymptome auslösen. Das Ziel des Einsatzes von Antiinfektiva besteht darin, die Krankheitserreger unschädlich zu machen. Das heißt, sie werden in einen Zustand versetzt, in dem sie der Gesundheit des Menschen nicht mehr schaden können.
Antiinfektiva werden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die größte Bedeutung haben:
Antiinfektiva sind als Tabletten, Kapseln, Säfte, Infusionen, Salben und Cremes verfügbar. Welche Anwendungsform für den Patienten am besten geeignet ist, entscheidet der Arzt.
Antiinfektiva wirken über viele verschiedene Mechanismen. Es gibt Wirkstoffe, die
APAT ist die Abkürzung für Ambulante Parenterale Antiinfektiva-Therapie. Parenteral bedeutet, dass ein Arzneimittel unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes verabreicht wird. Im weitesten Sinne zählen daher beispielsweise Augentropfen, Nasensprays oder Salben zu den parenteralen Arzneimitteln. In der APAT wird der Begriff etwas enger gefasst: Parenterale Antiinfektiva sind hier Arzneimittel, die über eine Infusion direkt in den Blutkreislauf des Patienten verabreicht werden.
Antibiotika, die in der APAT häufig angewendet werden, sind:
Antimykotika, die in der APAT häufig angewendet werden, sind
Viele Antiinfektiva, die als Infusion in den Blutkreislauf des Patienten verabreicht werden, wirken gegen mehrere Erregerarten und können deshalb bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt werden. Andererseits gibt es bei vielen Erkrankungen mehrere mögliche Antiinfektiva, sodass der Arzt individuell den am besten geeigneten Wirkstoff für seinen Patienten auswählen kann. Denn nicht jeder Patient verträgt jeden Wirkstoff gleich gut, beispielweise wegen einer Vorerkrankung wie einer Nierenkrankheit. Hier einige Beispiele:
Antiinfektiva-Art | Antiinfektiva | Krankheit |
---|---|---|
Antibiotika | Ceftazidim | Leberabszess, Mukoviszidose, Zellulitis, diabetischer Fuß |
Antibiotika | Ceftriaxon | Endokarditis, Leberabszess, Lyme-Karditis, Neuroborreliose, Osteomyelitis, Spondylarthritis, Hirn- und Epiduralabszess, Pyelonephritis |
Antibiotika | Cefotaxim | Leberabszess, Lyme-Karditis, Neuroborreliose, Spondylitis |
Antibiotika | Ciprofloxacin | Mukoviszidose, Prostatitis |
Antibiotika | Daptomycin | Protheseninfektion, septische Arthritis |
Antibiotika | Meropenem | Mukoviszidose |
Antibiotika | Penicillin G | Endokarditis, Lyme-Karditis, Neuroborreliose, Erysipel, Neurosyphilis |
Antibiotika | Vancomycin | Endokarditis, diabetischer Fuß, Protheseninfektion, septische Arthritis, Hirn- und Epiduralabszess, Spondylodiszitis |
Antimykotika | Amphotericin B | Lungenaspergillose |
Antimykotika | Caspofungin | Lungenaspergillose |
Antimykotika | Isavuconazol | Lungenaspergillose |
Antimykotika | Posaconazol | Lungenaspergillose |
Das hängt von der Infektion des Patienten und den Eigenschaften der Antiinfektiva ab. Einige Wirkstoffe werden mehrmals täglich verabreicht, andere kommen in Form einer Dauerinfusion zum Einsatz. Über die Art und Dauer der Verabreichung entscheidet allein der behandelnde Arzt.
Bakterien können gegen Antibiotika unempfindlich werden, das nennt man Resistenz. Dafür gibt es kann verschiedene Ursachen, zum Beispiel:
Jedes Medikament hat sein eigenes Nebenwirkungsspektrum. Weil Antiinfektiva nicht nur die krankmachenden Mikroorganismen angreifen, sondern beispielsweise auch die nützlichen Darmbakterien des Menschen, können unter der Behandlung Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit auftreten. Manche Patienten reagieren allergisch gegen die Antibiotika, zum Beispiel mit Rötungen der Haut oder Juckreiz.